In den Jahren 1997 bis 1999 hat der Senegalhilfe-Verein e. V. am Rande des Dorfes Sandiara, 25 km östlich von Mbour, ein Landwirtschaftliches Ausbildungszentrum mit einer Anbaufläche von etwa fünf Hektar gebaut. Es besteht aus einem Schulgebäude, einem Internat, einer Lehrerwohnung, Wirtschaftsgebäuden und Stallungen. Die Wasserversorgung ist durch einen Brunnen von 89 m Tiefe und einem Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 60 cbm sichergestellt. In Kursen von jeweils neunmonatiger Dauer erhalten hier seit Ende 1999 jährlich 15 bis 17 junge Männer und Frauen eine praxisbezogene und theoretische Ausbildung in Gemüseanbau, Bullenmast, Hühnerhaltung mit Fleisch– und Legehühnern sowie in Kaninchenzucht. Sie werden von drei Fachkräften unterrichtet. Mit dieser Ausbildung werden die jungen Leute befähigt, die Effizienz der kleinbäuerlichen Familienbetriebe zu verbessern. Nach Beendigung der Kurse und bestandener Prüfung kann jeder Teilnehmer durch Vermittlung des Senegalhilfe-Vereins einen Kleinkredit zur Existenzverbesserung des landwirtschaftlichen Familienbetriebes erhalten und damit z. B. eine eigene Bullenmast beginnen oder eine Hühnerfarm bauen oder auch ein Projekt mit Gemüseanbau entwickeln. Die Mitarbeiter des Landwirtschaftlichen Ausbildungszentrums Sandiara begleiten dabei die ehemaligen Schülerinnen und Schüler mit Rat und Tat. Auch beim Kauf der Tiere und bei der Vermarktung der Produktion stehen sie ihnen zur Seite. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass auf diesem Weg die Kleinlandwirtschaft gestärkt und die Armut verringert wird. Sandiara ist ein Projekt der Hoffnung und ein Zeichen gegen die Landflucht junger Menschen in die ausweglose Situation der Großstadt.