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Arbeitsaufenthalt

Tätigkeitsbericht über den Arbeitsaufenthalt vom 21.11.2017 bis 12.12.2017

Teilnehmer: Cordula Maier, Siggi Beyer, Roland Wüst

Vorschule Ndioukh Thiorokh

Am 25.11.2017 fand die Einweihung der Vorschule „Sunny Circle School“ statt. Drei Klassenräume, ein Toilettenblock, eine Umfassungsmauer, Spielgeräte im Außenbereich und Schulmöbel wurden durch eine Spendenaktion der 3 „Jungs“ (Wanja, Tommy, Shiraz) finanziert (siehe Bilderfolge auf der Startseite). Es gab eine sehr schöne Feier mit viel Tam-Tam. Das ganze Dorf war anwesend. Es wurde getanzt, musiziert, die Stimmung war fröhlich und die Dorfbewohner sehr glücklich. Lediglich die Kleinsten haben geweint, weil sie zuvor noch keinen „Toubab“ gesehen hatten! www.charitycircle.me

Deutsche Botschaft

Am 29. 11. 2017 hatten wir ein Gespräch mit Herrn Martin Stein in der Deutschen Botschaft / Dakar. Es gab einen Informationsaustausch über unsere Arbeit im Senegal und über Projekte, die zukünftig geplant und realisiert werden könnten. Auch im Hinblick darauf, dass das BMZ darauf hingewiesen hatte, dass zukünftig reine Baumaßnahmen, wie der Bau einer Schule, nicht mehr unterstützt werden würden. Die Anträge sollten zukünftig Projekte beinhalten, deren Schwerpunkte die „capacity building“ (nachhaltige Entwicklung in Schwellenländern) beinhaltet.

Posté santé in Louly-Ndia

Bei bedecktem Himmel liefert die Solaranlage nur bis ca. Mitternacht Licht. D.h. die Batterie wurde an diesen Tagen nicht voll aufgeladen. Der von Anfang an installierte PWM-Regler wurde gegen einen effizienteren MPPT-Regler getauscht. Dadurch konnte der Ladestrom um den Faktor 2-3 erhöht werden. Außerdem wurden die Solarpaneele gewaschen und vom Staub befreit. Dadurch erhöht sich die Leistung um weitere 10%. Diese Maßnahmen führten zu einer ausreichenden Versorgung mit Licht während der Nacht, auch bei bedecktem Himmel.

Schule Louly-Gang

Der Brunnen ist fertiggestellt. Es wird ein Hochbehälter als Wasserspeicher gebaut. Darauf soll die Solarpaneele montiert werden. Die Pumpe wird mit 2 Schwimmschaltern versehen. Der eine Schalter verhindert, dass die Pumpe trockenläuft (Luft ansaugt), der andere Schalter verhindert, dass der Hochbehälter überläuft. Die Erdarbeiten für den Brunnen sind inzwischen abgeschlossen. In ca. 12 m Tiefe wurde Wasser gefunden. Dazu musste durch eine recht massive Steinschicht durchstoßen werden. Den „Berg“ mit dem weissen Aushub kann man hinter dem Brunnen gut erkennen. Bis die Lehrerwohnungen bezogen werden, wird man versuchen, zur Diebstahlsicherung, einen Hausmeister in einer der Wohnungen unter zu bringen.

August/ Keur Martin

Die Solaranlage für den Hühnerstall, die im Februar 2017 installiert wurde funktioniert einwandfrei. Dieser „Bauernhof“ demonstriert eindrucksvoll, dass mit dem Anbau von Gemüse, mit Schweine- und Hühnermast eine Großfamilie (ca. 12-15 Personen) gut ernährt werden kann. Für die Wasserförderung wird z.Zt. eine Pumpe mit Benzinmotor benutzt. Diese verbraucht ca. 40 Liter pro Monat. Es wäre sinnvoll statt des Benzinmotors Solarenergie einzusetzen, um damit eine Elektropumpe zu betreiben.

Vorschule Guityr

Aktuell werden dort 134 Kinder von 5 Pädagogen unterrichtet. Davon zahlt der Staat 3 Lehrergehälter, 2 Lehrer werden durch die monatlichen Beiträge der Eltern finanziert. Im Februar 2017 wurde eine Solaranlage installiert. Die Anlage arbeitet fehlerfrei. Die Dorfbewohner laden auch ihre Handys damit auf. Pro Ladevorgang für ein Handy sollte ein Betrag von 50 CFA kassiert und zurückgelegt werden, um bei Bedarf davon eine neue Batterie zu kaufen. Diese Rücklagenbildung fand nicht statt; der Schulleiter konnte sich nicht durchsetzten. Er ist der Meinung, das Geld für eine neue Batterie anderweitig beschaffen zu können. Weiterhin wurden wir darüber informiert, dass ein Deutscher im Dezember den Dorfbrunnen mit einer Solaranlage und Pumpe erweitern möchte.

Gania bougou (Lala)

Ein defekter Schalter der Solaranlage wurde ersetzt. Die Anlage arbeitet wieder fehlerfrei.

Vorschule Gania bougou

Die Restarbeiten an der Schaukel (Bretter montieren, streichen und Stahlgestell streichen) wurden erledigt. Weitere Reparaturen: Schaukelbrett mit Seil ersetzt, 2 Verriegelungen für 2 Fenster repariert.

Tripano

Der Strand wird in zunehmendem Maße mit Müll (Plastik, Kleidungsstücke usw.) verunreinigt. Es gibt eine Initiative „Sauberer Strand“ in Tripano. Darum kümmern sich 2 Personen, die aber unregelmäßig arbeiten. Für das Einsammeln des Mülls wird ein Charrette benutzt. Dieses war defekt, es wurde repariert und die Reinigungsarbeiten konnten fortgesetzt werden. Da täglich erhebliche Mengen an Müll angeschwemmt werden, nimmt die Müllmenge am Strand ständig zu. Es müsste eine regelmäßige Strandreinigung erfolgen.

Mr. Sène (Fahrer)

Erhielt eine 20W-Solaranlage für die Außenbeleuchtung und zum Laden einer mobilen Laterne und einer Taschenlampe. Handys können auch geladen werden. Sein Haus ist noch nicht an das örtliche Stromnetz angeschlossen.

Mbour Zentrum

Die Solaranlage im Zentrum wurde auf Effektivität untersucht. Vor ca. 2 Jahren wurden neue Batterien eingesetzt. Seit der Erweiterungen der Anlage konnte keine nennenswerte Stromersparnis festgestellt werden. Um der Sache weiter auf den Grund zu gehen, wurde ein Stromzähler installiert, der misst wie viel Strom die Solaranlage liefert. Diese Werte werden vorerst an allen Arbeitstagen einmal täglich ermittelt und aufgezeichnet. Anhand dieser Aufzeichnungen soll die Arbeitsweise der Anlage erfasst werden. Die Werte bilden die Grundlage für eine zukünftige Optimierung der Anlage.

Mbour Schule Oncad

Die Grundschule Oncad hat 1117 Schüler, davon 555 Jungen und 562 Mädchen. Jeder Jahrgang (von 1 – 6) hat 2 Klassenräume, also insgesamt 12. An der Schule unterrichten 12 Lehrern, ein Direktor und 2 Religionslehrer. Ein Hausmeister hält das Schulgelände sauber und die Eltern reparieren bei Bedarf die Schulbänke. 15 neue Schulbänke wurden angeschafft, gezahlt von den Eltern. Die Kosten für die tägliche Reinigung der Toiletten werden auch von den Eltern übernommen. Damit die Klassen nicht mit 100 Kindern belegt sind, wird an dieser Schule das double-flux System praktiziert. D.h. die Klassen werden in 2 Gruppen geteilt und jeweils getrennt und abwechselnd am Vor- und Nachmittag unterrichtet. Auch am Samstagvormittag findet Unterricht statt. Es gibt einen Wasserhahn für Trinkwasser, was fehlt, ist ein Brunnen für einen Schulgarten. Außerdem fehlen Schränke in den einzelnen Klassen für die Aufbewahrung von Heften und Schulbänke.

Mbour Schule Bey Deuk

Die Grundschule Bey Deuk hat 1005 Schüler und 12 Klassenräume. Sie werden von 12 Lehrern, einem Direktor, einem Religionslehrer und 2 Referendaren unterrichtet. Die Jahrgänge 1 – 4 werden im double-flux System unterrichtet die Jahrgänge 5 – 6 normal also jeden Vormittag und Dienstag und Donnerstag auch am Nachmittag. Der vorhandene Brunnen ist trocken, es müsste ein neuer gebaut werden. Ziel ist die Anlage eines Schulgartens und eine kleine Hühnermast, um den Kindern eine Schulspeisung anzubieten. Die Mütter würden das Kochen übernehmen.

Mbour Schule Liberté 1

Die Grundschule Liberté 1 hat 976 Schüler und 12 Klassenräume. In den Jahrgängen 1 – 2 wird das double-flux System angewandt, die Jahrgänge 3 – 6 das normale System, obwohl dort bis zu 76 Kinder in einer Klasse sitzen. Die Schule ist noch nicht am Stromnetz hat aber einen funktionierenden Brunnen. Der Hausmeister bewirtschaftet – mit den Schülern – einen kleinen Schulgarten, der einen gepflegten Eindruck macht.

Mbour Schule Diamaguene

Die Schule Diamaguene hat 12 Klassenräume für 915 Schüler, davon 443 Mädchen und 472 Jungen. Es unterrichten 13 Lehrer, ein Direktor und 2 Religionslehrer. Es gibt einen Hausmeister und eine Putzhilfe für die Toiletten. Vor ca. 2 Jahren wurde ein Brunnen gebaut, aber so schlecht, dass er jetzt schon kein Wasser mehr führt. Der Brunnen müsste vertieft werden. Auch an dieser Schule wird das double-flux System praktiziert. Die Reparaturen werden von den Eltern übernommen.

Alle Schulen, die in den letzten Jahren in der Stadt Mbour gebaut wurden, machen einen guten Eindruck. Hier und da fehlt es an Schulbänken oder Schränken. Die Wasserversorgung ist – bis auf Liberté 1 – unzureichend. An jeder Schule gibt es ausreichend Lehrpersonal und die Gehälter werden vom Staat bezahlt. Von den Elternbeiträge, zwischen 2.000,- und 2.500,-CFA pro Jahr und Schüler, werden laufende Kosten wie Strom, Wasser und Toilettenreinigung finanziert.

Vorschule mit Schulgarten in Ndianda

Das Gartenbauprojekt konnte abgeschlossen werden. Auf ca. 80% der Gartenfläche ist eine Tröpfchenbewässerungsanlage verlegt und jetzt einsatzbereit. Das Wasser für die Bewässerung wird von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Die fertig verlegte Tröpfchenbewässerungsanlage im Schulgarten von Ndianda. Der sog. Tropfschlauch ist im Abstand von 30 cm mit kleinen Düsen versehen. Aus jeder dieser Düsen fließen pro Stunde ca. 2 l Wasser heraus. Der Abstand zwischen den Tropfschläuchen beträgt ebenfalls ca. 30 cm. Pro Quadratmeter stehen somit ca. 10 Düsen zur Bewässerung zur Verfügung. Mit dieser Bewässerungsmethode wird ca. 50 % Wasser eingespart, gegenüber der herkömmlichen Methode. Der Schulleiter Sambou (rechts im Bild) brennt schon darauf, mit der Bewirtschaftung des Gartens zu beginnen. Und wir sind schon gespannt darauf, wie es bei unserem nächsten Besuch dort aussehen wird.

Die Teezubereitung („Teezeromonie“), vorne rechts im Bild, gehört natürlich auch dazu. Sambou der Leiter der Vorschule (im blauen Kittel) und Jaques (Ausbilder in Sandiara) rechts daneben, beim Verlegen der Wasserleitung.

Folgende Krankheits- und Sozialfälle haben wir finanzielle unterstützt:

Awa Gueye, 37 Jahre alte Frau mit Brustkrebs. Es fehlten noch 144.000,-CFA (220,-€) für die Operation. Die Hälfte davon hat der SHV, die andere Hälfte wurde von uns privat gezahlt.

Für Medikamente: 180.000,-CFA (275,-€)

Hinzu kommen 6 Säcke Reis, je 13.500,-CFA (124,-)

Von uns privat gespendet wurde:

Matratze an Frau mit Kind 55.000,-CFA (83,-€)(Cordula)

2 Türen und 2 Fenster für einen Neubau 100.000,-CFA (150,-€)(Roland, Siggi)

Mellendorf, den 19.12.2017 Cordula Maie