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Aktueller Rundbrief

Senegalhilfe-Verein e.V.
                         
www.senegalhilfe-verein.de

 

                                                                                      Dezember 2023

Liebe Mitglieder und Freunde des Vereins,

 

Anfang November war ich gemeinsam mit Rudi Kochenburger, Corinna und Christoph Quartier sowie Patrick Dupont für 14 Tage in Senegal. Die Regenzeit war gerade vorbei, die Pflanzen ragten hoch über die Savanne und es herrschte immer noch eine Hitze von 36 Grad. Nachts kühlte es sich nur bis auf 25 Grad ab. Durch die Schwüle klebte an manchen Tagen die Kleidung an den Körpern.

Wir hatten viel zu tun. In unseren drei Behindertenzentren Mbour, Thiès und Tivaouane liefen gerade die Einschreibungen für die neuen Auszubildenden. Bis jetzt wurde nur die Ausbildung für den Beruf des Schneiders nachgefragt. Die Anmeldungen enden am 30. November. In der Mädchenklasse in Mbour besuchen die jungen Frauen das Fach Hauswirtschaft. Christoph Quartier kümmerte sich um die Nähmaschinen, reparierte sie oder baute neue Motoren ein.

Immer freitags findet eine Armenspeisung im Zentrum in Mbour statt. Die Frau des verstorbenen Marabouts, ein islamischer Prediger, verteilt jeden Freitag große Schüsseln mit Reis, Eiern und Hühnchen an die Armen. Einmal wurden wir zu einem solchen sehr schmackhaften Mittagessen eingeladen.

Der Rohbau des Hauses von Tamsir ist soweit fertiggestellt, sodass er bald einziehen kann. Da sein Haus ganz in der Nähe des Behindertenzentrums liegt, kann er mit seinem Rollstuhl jederzeit dort hinfahren.

Der Leiter des Behindertenzentrums in Thiès bietet als neues Fach Unterricht in Informatik an, welches bei den Jugendlichen auf großes Interesse stößt. Wir haben erfahren, dass die Frauen im Behindertenzentrum Tivaouane ein Putzmittel herstellen, das außer den Anwohnern auch die Stadtverwaltung kauft.  

Wir besuchten auch wieder ehemalige behinderte Internatsschüler, die nach ihrer Ausbildung im Sommer in die Selbständigkeit entlassen wurden. Das Ehepaar Quartier kümmerte sich um den gehbehinderten Schneider Baba Koli, der mit seinem Bruder und seiner Mutter in einem Zimmer ohne Fenster, Wasser, Strom und Toilette leben muss. Mamadou Fall, der Leiter des Behindertenzentrums in Mbour, wird für sie eine günstige Zweizimmerwohnung zum Mieten suchen.

In der Grundschule in Louly Ndia stehen einige ältere renovierungsbedürftige Schulgebäude. Auch die Toiletten funktionieren nicht mehr, sodass wir im neuen Jahr mehrere neue WCs bauen wollen. Die Lehrer dieser Schule wünschen sich darüber hinaus für ihre Klassen neue Schultafeln.

In dem Dorf Takhoum, das aus mehreren kleinen Weilern besteht, besichtigten wir zusammen mit den Gemeindevorstehern ein riesiges Gelände, auf dem wir einen Kindergarten für den Ort bauen wollen. Wie bei allen unseren Baumaßnahmen stellt die Gemeinde das Grundstück, welches direkt neben der Grundschule liegt.

In unserer Landwirtschaftsschule Sandiara mussten die 15 neuen Auszubildenden erst einmal das hochge-wachsene Unkraut entfernen, bevor sie die Beete neu bepflanzen konnten. Das war nicht ganz ungefährlich, da sich zwischen den Büschen etliche giftige Schlangen versteckt hatten. Sogar eine 4,5 Meter lange Boa wurde entdeckt. Großen Erfolg hat das landwirtschaftliche Ausbildungszentrum mit der eigenen Hühnerzucht. Viele Anwohner versorgen sich hier vor Ort mit frischem Gemüse, Eier und Geflügel.

Für den Spielplatz im Kindergarten in Sandiara ist geplant drei Obstbäume zu pflanzen, damit die Kleinen in Zukunft frisches Obst essen und im Schatten spielen können.

Wir besuchten eine Blindenschule, da uns Annika Kühle Schulmaterialien zum Abtasten für zwei Patenkinder mitgegeben hatte.  Es ist eine moderne Integrationsschule, in der Behinderte gemeinsam mit gesunden Kindern unterrichtet werden und lernen können.

Den Frauen in der Marmeladenfabrik zeigte ich, wie man statt mit Pektin auch mit Limettensaft Marmelade kochen kann. Limetten sind in Senegal in rauen Mengen vorhanden, während man Pektin vor Ort nicht kaufen kann. Es wurde bisher immer aus Deutschland von unseren Gruppen mitgebracht. Die Frauen probierten das neue Rezept sofort aus und waren von dem Ergebnis begeistert. Sie haben vor, Honig in großen Mengen zu kaufen, ihn in kleine Portionen abzufüllen und den Hotels zum Kauf anzu-bieten.

Für unseren Fahrer Abdu planen wir ein Lastenmotorrad zu kaufen, denn wenn unsere ehrenamtlichen Helfer nicht in Senegal sind, hat er kaum Arbeit. Dies wäre eine weitere Existenzgründung, damit er als Kleinunternehmer Personen oder Material transportieren kann. Abdu ist verantwortlich für seine Groß-familie, die aus acht Personen und einem behinderten Bruder besteht. Sie alle leben nur von seinem Verdienst.

Rudi Kochenburger und Patrick Dupont haben mich bei den Finanzen und bei meiner Arbeit enorm unterstützt. Ebenso das Ehepaar Quartier, das sich sehr um die Familie des Buchbinders und anderen ausgesiedelten Behinderten kümmerte. Ich bin Ihnen allen sehr dankbar für ihre große Mithilfe.

Wir danken Ihnen, liebe Mitglieder und Freunde des Vereins, für Ihre regelmäßige, großzügige finanzielle Unterstützung. Denn nur mit Ihrer dauerhaften Hilfe schaffen wir es, nachhaltige und effektive Hilfe für die Armen und Behinderten in Senegal zu leisten.   

Herzlichen Dank dafür.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr.

Ihre

Cordula Eckenfels

Vorsitzende des Senegalhilfe-Vereins e.V.

 

Senegalhilfe-Verein e. V. 

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Senegalhilfe-Stiftung     

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Cordula Eckenfels, Max-Pechstein-Str. 5, 67227 Frankenthal

Bei Fragen oder Anregungen erreichen Sie mich unter: cordula.eckenfels@t-online.de oder Tel.: 06233 / 43734