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37 Jahre Senegalhilfe-Verein e.V.

Kaiserslautern Festakt zum 35. Geburtstag des Senegalhilfe-Vereins mit Gründerin Doris Racké

Sie konnte und wollte sich nie damit abfinden, dass es im Senegal viel Armut und extremes Leid gibt. Aus diesem Grund gründete Doris Racké aus Trippstadt vor 37 Jahren den Senegalhilfe-Verein. Zur Geburtstagsfeier wurde klar: Der Verein hat noch viel zu tun, die 85-jährige Gründerin ebenso.

„Während meiner 84 Arbeitsaufenthalte habe ich viel gelernt. Vor allem viel Geduld, um mich in die Mentalität, Tradition und Geschichte der Menschen im Senegal hineinzufinden“, schilderte die heute 85-jährige Doris Racké ihre Erfahrungen aus dem westafrikanischen Land. Coronabedingt musste die 35-Jahr-Geburtstagsfeier der gemeinnützigen Einrichtung zweimal abgesagt werden. Also wurde am Samstag im protestantischen Gemeindezentrum Alte Eintracht nun das 37-jährige Bestehen gefeiert.

Während ihrer ersten Reise, einem Urlaubsaufenthalt, hatte sie keine Ahnung, was sie erwarten würde. Doris Racké und ihrem vor zwei Jahren verstorbenen Ehemann Dieter begegneten Anfang der 80er-Jahre Menschen, die unter primitivsten Lebensumständen von Lepra gezeichnet und verstümmelt ihr Leben fristeten. Angetrieben von dem Wunsch, diesen Menschen zu helfen, wurde der Senegalhilfe-Verein gegründet.

Schwieriger Start im Senegal

„Es war keine einfache Arbeit, doch ein gemeinsames Ziel verbindet“, resümierte die Vorsitzende mit Blick auf die 37 Jahre Aufbauarbeit im Senegal. Dazu zählen Projekte wie der Bau eines Flüchtlingsdorfs, Schulen, Kindergärten, Kranken- und Entbindungsstationen sowie ein landwirtschaftliches Ausbildungszentrum. Jugendliche können hier eine praktische Ausbildung im Gartenbau, Geflügelzucht und Viehhaltung absolvieren.

Die Dankbarkeit für die jahrzehntelange Hilfe betonte auch der aus Berlin angereiste Erste Botschaftsrat Saïba Sylla, der stellvertretend für den eigentlich angekündigten Botschafter Cheikh Tidiane Sall Grußworte übermittelte. Sylla sicherte dem Senegalhilfe-Verein die volle Unterstützung bei der Umsetzung seiner verschiedenen Projekte und Programme zu.

Redner betonen, wie wichtig der Verein ist

Oberbürgermeister Klaus Weichel lud den ehemaligen Botschafter des Senegal in Deutschland, General Mouhamadou Keïta, ein, sich in das Goldene Buch der Stadt Kaisers-lautern einzutragen. Weichel betonte in seiner Ansprache die Wichtigkeit von Menschen wie den Ehrenamtlichen des Senegalhilfe-Vereins. Sie würden Hoffnung geben und Strukturen schaffen, so dass Menschen in ihren Herkunftsländern leben könnten und nicht flüchten müssten. Dem schloss sich auch Richard Roschel, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Landstuhl, an. „Menschen dort zu helfen wo sie sind, das zählt“, hob Roschel hervor und überreichte im Namen der Verbandsgemeinde ein Spendenkuvert an Doris Racké. Der ehrenamtliche Beigeordnete für den Kreis Kaiserslautern, Walter Altherr, verwies auf „eine stolze Bilanz“ für den Senegalhilfe-Verein, der vielen Menschen ihre Würde wiedergegeben habe.

Racké gibt den Vorsitz ab

Der ehemalige Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Eberhard Cherdron, zog einen Vergleich der Vereinsarbeit mit dem Wirken des Missionars Albert Schweitzer. Anthropologische Grundsätze, nicht religiöse, seien Schweitzers Motivation gewesen und sollten es für alle Menschen dieser Welt sein. Doris Racké will bereits nächste Woche zum 85 Mal in den Senegal reisen. In der Großstadt M’bour sei aktuell der Bau einer Schule durch den Hilfeverein geplant. Der Staat stelle Grund und Boden und bezahle die Lehrer. Racké, die das Land Senegal als ihre zweite Heimat bezeichnet, wird die Hände für den Verein noch lange nicht in den Schoß legen. Dennoch verkündete sie am Samstag, dass sie den Vorsitz noch in diesem Jahr abgeben wird.

Rheinpfalz Kaiserslautern 29.05.2022

 

                                                       Programm der Festveranstaltung des Senegalhilfe-Vereins e.V. zum 37jährigen Bestehen

                                                     am 28. Mai 2022, 11 Uhr, in dem Prot. Gemeindezentrum „Alte Eintracht“ in Kaiserslautern

 

  • Musik
  • Begrüßung durch die Vorsitzende des Senegalhilfe-Vereins e.V. Frau Doris Racké
  • Grußworte des Botschafters der Republik Senegal in Berlin Dr. Cheikh Tidiane Sall
  • Grußworte
  • Musik
  • Stimmen aus Senegal:
  1. Mbaye Ly: Direktor des Landwirtschaftlichen Ausbildungszentrums Sandiara
  2. Mamadou Fall: Direktor des Behindertenzentrums in Mbour
  • Musik
  • Festvortrag von Altkirchenpräsident Eberhard Cherdron:

Dem fernen Nächsten helfen – christliche Impulse

  • Ehrung zweier Vorstandsmitglieder durch General i. R. M. Keita, Botschafter i. R. Dakar
  • Lied 321: Nun danket alle Gott

Anschließend findet ein gemeinsames Mittagessen im großen Saal der „Alten Eintracht“ statt.

Danach informieren wir Sie mit einem kurzen Diabericht über unsere Arbeit in Senegal.

Nach Kaffee und Kuchen lassen wir dann unser Fest gemütlich ausklingen.

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Musikalische Gestaltung: Anne Schmitt, Klavier: Simone Lang, Orgel: Roland Lißmann

Moderation: Steffen Jung