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Arbeitsaufenthalt vom 3. bis 23. Juni 2022

Bericht über den Arbeitsaufenthalt von Doris, Racké, Anna Scheib, Philipp Stephan und Cordula Eckenfels vom 3. bis 23. Juni 2022

Da Frau Racké aus privaten Gründen und coronabedingt drei Jahre nicht mehr Senegal besuchen konnte, war sie erstaunt über den neuen, modernen Flughafen, südlich von Dakar. Hier war alles übersichtlich, kein Gepäckträger bedrängte uns, wir konnten selbst unsere Koffer mit den Gepäckwägen zum Auto transportieren.

Unser Fahrer hatte uns am Flughafen abgeholt. Wir fuhren über die neue Autobahn mit Mautstellen und neuen Landstraßen direkt nach Mbour, in den Stadtteil Tripano, zu unserem Aufenthaltsort. Nach einer kurzen Erholungspause begannen wir unsere Projekte zu besuchen.

Unsere drei Behindertenzentren haben alle das gleiche Problem: Sie werden vom Staat kaum finanziell unterstützt. Es gibt jedoch einen Behindertenverband, der versucht, sich bei den Behörden für die Belange der Behinderten einzusetzen. Deshalb versuchen die Zentren mit gebührenpflichtigen Kindergärten, Vermieten von Stühlen oder Matratzen usw. sich selbst zu finanzieren.

Da alle drei Zentren Ausbildungsplätze für Schneider, Schuhmacher und Buchbinder anbieten, unterstützen wir die Handwerker mit dem Kauf ihrer Waren, die wir bei unseren Basaren, die von Rita Kühle organisiert werden, verkaufen. Der Erlös kommt dann wieder dem Verein zugute. Außerdem helfen wir finanziell bei der Bezahlung von wichtigen Operationen, Medikamenten und Hilfsmitteln.

So bezahlten wir für das Behindertenzentrum Tivaoune zehn Matratzen für den Verleih. Die Behinderten planen hier außerdem Pflanzen für den Eigenbedarf anzubauen.  Ebenso wollen sie eine Hühnermast aufbauen, um durch den Verkauf von Gemüse und den Hühnern ihre Einnahmen zu erhöhen.

Im Behindertenzentrum Thiés bezahlten wir das Material für die Maschine, die von einer NGO zur Verfügung gestellt wurde, mit der man Papiertüten und T-Shirts bedrucken kann. Im Behinderten Zentrum Mbour hatte uns Rita Kühle für ihren Basar viele Bestellungen mitgegeben. Behinderte aus der Stadt bedrucken ebenfalls Tüten, Kappen und T-Shirts mit der Druckmaschine. Hier muss noch etwas Werbung gemacht werden. Unser neuer Mitarbeiter Babacar Diouf ist dabei, eine Internetseite als Werbeplattform für das Zentrum aufzubauen.

Das Ausbildungszentrum Sandiara unterstützten wir finanziell für den Kauf von Futter und von weiteren Hühnern.

Die Vorschule Ndiana unterrichtet fast 200 Kinder in sechs Klassenräumen und wird vom Leiter der Schule vorbildlich geführt. Besonders stolz ist er auf seinem großen Gemüsegarten. Eine spanische NGO hatte der Schule bunt bemalte Bänke und Tische aus Paletten gespendet. Die neugebaute Vorschule Sandiara füllt sich langsam. In dem Neubaugebiet entstehen immer mehr Häuser, in denen viele Eltern mit ihren zahlreichen Kinder einziehen. Wir haben einige Spielsachen und etwas Mobiliar mitgebracht.

In der Vorschule Gania Bougou war ein Teil des Schulhofes überdacht worden, damit die Kinder im Schatten spielen können. Eine Vertreterin des Elternbeirats übergab uns eine lange Wunschliste, die wir prüfen werden.  Kurz vor Ferienbeginn kamen wir in der Vorschule Guityr an, wir hatten Trommeln mitgebracht und feierten mit den Kindern das Abschlussfest.

Die Grundschulen Liberté 1 und 2 in MBour sind völlig überfüllt, die Lehrer unterrichten im Zwei-Schicht-System. In jeder Klasse sind mehr als 100 Schüler, die Hälfte steht, währen die anderen zu dritt oder viert in den Bänken sitzen. In der Halbzeit wird gewechselt.

Auch besichtigten wir die schönen, neuen Klassenräume in der Grundschule im Lepradorf Peycock, die inzwischen fertiggestellt sind.

Die Krankenstation Annexe in MBour bekam eine finanzielle Unterstützung, da viele Kranke ihre Behandlung nicht bezahlen können. Das Gesundheitszentrum Louly Gang zeigte uns seine neue Kühltruhe, in der Impfstoffe für Corona gelagert werden. Hier führen sie jährlich über 1.000 Entbindungen durch. Auch im Gesundheitszentrum Lepradorf Peycock werden Entbindungen durchgeführt. Leider wurde in der Nähe ein Krankenhaus gebaut, so dass viele Schwangere dort entbinden.

Allgemein

In Thiés wurden wir vom örtlichen Präfekten zu einem Gespräch eingeladen, der uns seine Unterstützung zusicherte. Ebenso durften wir den neuen Bürgermeister von MBour, Monsieur Sall, besuchen. Beide  Politikern würdigten unser Engagement in Senegal sehr.

Auch wurden wir von Elternvertretern angesprochen, neue Schulen, außerhalb von Mbour zu bauen. Da die Bevölkerung stetig wächst, werden Schulen und Vorschulen überall dringend benötigt.

Am letzten Tag unser Abreise, wurde Doris Racké noch zum Abschlussfest der Vorschule vom Zentrum MBour eingeladen und mit einer Urkunde für ihr großes Engagement geehrt.

Aufgefallen ist uns auch, dass inzwischen einige städtische Müllwägen, mit der Aufschrift „Faire Sénégal Propre,“ durch die Straßen fahren und Müll einsammeln.